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  2007-2008.    
 

Alexander Wolf: Das Ding

   
       
 

Einmal mussten wir nachmittags nachsitzen und dem Hausmeister Ploch helfen, da kam ein Lkw und zwei Männer fragten ihn, sie hätten Stückgut für ihn und ob er der Direktor wäre. Der Ploch fragte, um was es sich handelt, und sie sollen ihm die Ladung ins Direktor-Zimmer stellen. Die Männer antworteten, es handelt sich um anderthalb Zentner brutto und wir mussten anfassen, weil es zwei Treppen hinaufging. Oben ließen wir die Kiste auf den Teppich fallen. Wir waren gespannt, was drin war, vielleicht eine Höllenmaschine. Deswegen nahmen wir die Kiste gleich auseinander und warfen die Bretter mit den Nägeln auf den Schreibtisch.
Als wir es fertig ausgepackt hatten, sagte der Hausmeister, es muss ein Irrtum von der Regierung sein und die Männer sollen alles gleich wieder mitnehmen.
Aber die Männer waren schon weg.
Das Ding war über ein Meter hoch und sah je nachdem verschieden aus. Von hier aus wie ein Ei mit Henkeln und von drüben wie eine Darmverschlingung.
Grendel hat zuerst geraten, was es war, nämlich ein überdimensionaler Lymphknoten oder ein Malpiegisches Körperchen für die Biologie. Da hat sich der Ploch geärgert, weil er nix davon versteht und hat gesagt, er ist seit Kaiser Wilhelm Hausmeister, aber so was hat es früher nicht gegeben.
Jetzt schleppten wir den Lymphknoten in den Sammlungsraum, wo die aufklappbaren Herzen, Lungen, Kehlköpfe und die ganzen anderen Innereien rumstehen. Der Dr. Taft war da und hat gerade sein neues Gehirn gewaschen. Wie er den Knoten sieht, lacht er und sagt, dies ist kein ihm bekanntes Organ und kommt auch seines Wissens in keinem menschlichen Körper vor. Sondern es ist das neue Vielseitigkeits-Klettergerät für die Unterstufe.
Der Hausmeister rief, er hat es gleich gewusst, da mussten wir den Lymphknoten in die kleine Turnhalle bringen.
Am nächsten Morgen wurden wir zum Alten bestellt. Er sah uns ganz starr an und fragte, wo das Standbild wäre?
Wir sagten, es ist in der Kleinen Halle, der Herr Oberstudienrat Taft hat es befohlen.
Da rief der Chef, es ist eine Kulturschande und wir mussten ihm den Weg in die Kleine Halle zeigen.
Dort ließ gerade der Knörzerich die Kleinen klettern und schrie, hier haben wir ein natürliches Hindernis, wie wir es immer wieder in der Natur antreffen und es muss im geschlossenen Sprung genommen werden.
Da spurtet die ganze Meute los und zwängt sich durch die Henkel und Löcher oder im Mutsprung drüber weg.
Der Knörtz strahlt und macht dem Chef Meldung. Aber der bleibt ganz stumm und bleich und starrt auf das Ding, so dass sich die Sextaner verdrücken – außer einem, ein dicker, der steckt in einem Loch drin und geht nicht mehr raus. Er soll verschwinden, deswegen zerren ihn ein paar an den Füßen und ein paar am Kopf, aber der Dicke heult jämmerlich und geht nicht raus.
Ich sage, man muss das Standbild mit Seife einschmieren, aber der Direx brüllt uns an, das es eine Entweihung ist und im ganzen Abendland noch nicht vorgekommen. Ob man von einem höheren Beamten nicht verlangen kann, dass er ein Kunstwerk von einer Kletterstange unterscheidet, und er soll auf der Stelle den Knaben aus der Statue entfernen.
Da fing der Dicke wieder an zu wimmern.
Der Chef rief, es ist das Werk von einem stadtbekannten Künstler und er steht ihm persönlich nahe. Er hat es zum Einkaufspreis bekommen und es sollte eine Überraschung sein. Aber wir sind es nicht würdig.
Da fing der Dicke wieder an zu winseln, deshalb haben sie ihn in dem Standbild gewendet, da ging er endlich raus.

Nach einer Woche stand der Apparat vor der Aula auf einem Sockel, und die Großen kriegten ihn erklärt. Es ist eine wertvolle Plastik, darum muss der Hausmeister aufpassen, dass wir sie nicht mit den Händen befummeln oder drauf rumschmieren.
Aber ich habe mir schon die Stelle ausgesucht, wo ich meinen Namen hinschreibe.

   
 
Das Ding
   
  (Aus dem Band: Zur Hölle mit den Paukern
rororo Verlag, S. 47-49.)
   
 


   
 
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